Lipo Steffi

Hallo, mein Name ist Steffi, ich bin 39 Jahre alt, verheiratet und habe eine 7-jährige Tochter. Ich lebe in Bayern und arbeite halbtags bei einer Physiotherapiepraxis.

Ich war eigentlich schon, seit ich denken kann, etwas pummeliger. Jedoch konnte ich 2012/2013 richtig gut für meine Hochzeit abnehmen und hatte da eine richtige schöne Figur. Als ich 2015 schwanger wurde, sind meine Beine fast explodiert. Ich hatte ziemlich viel Wasser in den Beinen, sodass meine Knöchel bereits nicht mehr erkennbar waren. Egal was ich damals gemacht hatte, abnehmen war plötzlich schier unmöglich. Auch das laufen viel mir schwerer. Aber laut Ärzten lag dies natürlich nur an meinem Übergewicht. Die Jahre vergingen. Im Sommer 2022 war es mir dann zum Teil fast unmöglich zu laufen, vor Schmerz. Ich war mehrmals in unserer Apotheke und habe nach Creme und Co gegen müde Beine etc. gesucht und mich durchprobiert. Nach dem dritten Besuch innerhalb kurzer Zeit wurde ich dort jedoch gebeten mir dringend einen Facharzt zu suchen, da meine Schmerzen nicht normal sein können. Sie haben mir sogar gleich die Kontaktdaten eines Phlebologen in unserer Umgebung mitgegeben.

Mitte September war es dann so weit. Mein Mann hat mich zum besagten Arzt gefahren. Meine Erfahrung dort war leider nicht so positiv. Ich habe in etwa eine halbe Stunde gewartet, was ich durchaus ok finde. Jedoch war ich selbst keine 5 Minuten in Behandlung. Es gab eine kurze Sichtung meiner Beine, ein paar Kneif Tests und 2-3 Fragen. Diagnose Lipödem Stufe 2. Mir wurde gesagt, es gibt die Möglichkeit einer

Lymphdrainage, von Kompressionsversorgung und operativ. Jedoch keine Möglichkeit der Heilung oder Beendigung der Schmerzen. Ich wurde heraus gebeten und sollte noch kurz warten. In meinem Kopf schwirrten tausend Dinge. Man drückte mir einen Schwung Rezepte in die Hand und meinte, ich solle in einem halben Jahr wiederkommen. Geschockt von der Diagnose und den wenigen Informationen, die ich darüber hatte, verließ ich die Praxis.

Und nun, was heißt überhaupt Lipödem, was soll das sein? Keine Heilung? Keine Besserung meiner Schmerzen? Ich fragte also erstmal Google. Oje, was für eine Flut an Informationen. Mehr Fragen als Antworten.

Ich rief also kurzerhand meine damalige Chefin an, bat um einen freien Tag am Folgetag und ging zu meinem Hausarzt. Dieser bemühte sich, mir die Diagnose Lipödem zu erklären und riet mir, einen Physiotherapeuten für Lymphdrainage zu suchen und mich ausmessen zu lassen für die Kompression.

Gesagt, getan, ich ging also zu unserer Apotheke und fragte, ob sie sowas ausmesse. Ich hatte Glück. Unsere Apotheke hat doch tatsächlich Fachpersonal für Kompressionen. Ich vereinbarte einen Termin und dort traf ich zum Glück auf meine Flachstrick-Fee Simone.

Simone war die erste Person, die sich richtig Zeit für mich genommen hat. Alles erklärt hat und dabei auch noch ehrlich war. Sie hat mich getröstet und mir noch viele Tipps gegeben. Unter anderem Aquagymnastik und eine Selbsthilfegruppe. Ich bin froh, dass sie mir begegnet ist.

Nach kurzer Verdauungsphase habe ich mich also bei der Selbsthilfegruppe gemeldet, einen Aqua-Kurs gebucht, Lymphdrainage-Termine ausgemacht, Kompressionen anfertigen lassen und einen neuen Job gesucht.

Beim Bewerbungsgespräch habe ich offen über meine Erkrankung gesprochen und sie meinten, es sei kein Problem. Kurz zusammengefasst, Krankenhaus ist für meine Psyche nichts, außerdem konnte ich nicht im Geringsten die hohen Erwartungen dort erfüllen. Das war mein Sturz in die Depression. Mit Hilfe von einer psychischen und medikamentösen Therapie und mit viel Unterstützung von meiner Selbsthilfegruppe, von Freunden und Familie konnte ich die Abwärtsspirale nach unten zum Glück aufhalten.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht nur psychisch, sondern auch viel mit meinen Schmerzen zu kämpfen. Auch hier habe ich ganz tolle Hilfe erhalten und nach kurzer Zeit einen Lymphomat bekommen. Meine Psyche wurde langsam besser und auch die Schmerzen wurden langsam wieder ertragbar. Zu dieser Zeit habe ich zusätzlich meine Wechselversorgung erhalten und meine Lieblingsfarbe Magenta erhellt auch mein Gemüt.

Im März war ich wieder so weit auf den Beinen, dass ich meinen jetzigen Job im Büro einer Physiotherapiepraxis beginnen konnte. Mein Selbstmanagement bekam ich auch wieder in den Griff. Fahre mittlerweile fast täglich Fahrrad, bin einmal die Woche im Aqua, zweimal die Woche bei der Lymphdrainage und täglich im Lymphomat. Außerdem fast täglich auf einer Rüttelplatte und zusätzlich noch auf meinem Mini-Bike (Beintrainer). Kompressionen an Armen und Beinen trage ich immer täglich von morgens bis abends. Seit den wärmeren Tagen auch noch zusätzlich mit Handschuhen. Nachts trage ich die sogenannte „Wunderhose“ und einen Bolero von Vera Meyer.

So verging wieder etwas Zeit. Der Gedanke einer Liposuktion war bereits länger im Kopf und ich hatte zwischenzeitlich viele Recherchieren dahingehend durchgeführt. Vor kurzem habe ich ein öffentliches Profil bei Instagram (lipo_steffi_), denn eine Liposuktion steht für Januar 2024 mittlerweile fest und meine Geschichte geht weiter :-)

Eure Steffi, lipo_steffi

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