Hallöchen ich bin Sabrina, 30 Jahre alt und möchte euch mitnehmen auf meiner Reise zur Diagnose Lipödem Stadium 2.
Ich habe vor ca. 2 Jahren gesundheitliche Probleme bekommen. Dies brachte starkes Zittern der Beine, Schwäche und Unbeweglichkeit mit sich. Ich bin zum Hausarzt dieser sagte mir das ich Psychisch zu sehr durch meine Arbeit im Pflegeheim und die erste Corona Welle belastet sei und schrieb mich 3 Wochen Krank. Obwohl ich zuhause war, ging es mir einfach schlecht, ich bin wieder zum Arzt aber irgendwie hatte ich das Gefühl das man mir gar nicht richtig zuhört.
Ich konnte nicht Knien, zeitweise keine Treppen laufen und trotzdem bekam ich erneut gesagt das ich Psychische Hilfe brauche, man hat mich dann zum Neurologen überwiesen, weil ich darauf gedrängt habe. Der Neurologe veranlasste MRT‘s da er von MS ausging. Alle MRT‘s waren zum Glück unauffällig, erneut wurde mir zu einer Gesprächstherapie geraten da es Psychisch sei.
Aufgrund der Schmerzen bin ich dann zum Orthopäden, dieser konnte mir jedoch auch nicht helfen. Dann wurde ich zum Rheumatologen überwiesen, dieser konnte aber auch nichts finden. Langsam war ich wirklich fertig und dachte mir auch vielleicht spinne ich und bilde mir das alles ein. Ich bin dann wieder zum Hausarzt, auf Drängen bekam ich erneut eine Überweisung zum Neurologen da ich mich mit dem allen nicht zufriedengeben wollte, ich kenne mich und meinen Körper. Nach vielen Neurologischen Untersuchungen bat mich der Neurologe ein Blutbild machen zulassen um den Vitamin B stand im Blut zu überprüfen, dieser könne verantwortlich für das starke Zittern sein.
Ich habe zwischenzeitlich meinen Hausarzt gewechselt und bin zu meinem neuen Hausarzt. Das Blutbild zeigte einen heftigsten Mangel von B6 + B12 sowie Vitamin D. Der Hausarzt verschrieb mir Nahrungsmittel um den Haushalt wieder aufzubauen, nach einiger Zeit hörte das Zittern auf. Knien und Hocken konnte ich allerdings immer noch nicht, Treppen steige ging mal mehr, mal weniger. Ich spürte das meine Beine bez. meine Knie sich veränderten, Hosen passten mir nicht mehr ob wohl ich nichts an meiner Ernährung oder meinem Lebensstil verändert habe. Die Ärzte kannten mich inzwischen wunderbar, helfen konnte mir jedoch keiner.
Irgendwann sagte eine Freundin die selbst seit über 10 Jahren Lipödem hat, das sie denkt das ich das haben könnte und ich das mal checken lassen soll. Ein Arzt mehr oder weniger macht es jetzt nicht mehr. Ich habe mich auf die Suche nach einem Phlebologen gemacht und zügig einen Termin bekommen.
Nach 2 Jahre Hilflosigkeit, 5 MRT‘s, 2 Neurologen, 3 Orthopäden, 1 Rheumatologe, 3 Blutbilder und unzählige Male beim Hausarzt inklusive Hausarzt Wechsel habe ich im April 2022 die Diagnose Lipödem Stadium 2 bekommen.
Ich bin erleichtert das ich endlich eine Diagnose habe und bin unheimlich froh das ich nie aufgeben habe zu kämpfen. Heute stell ich mir die Frage, was wäre gewesen, wenn ich nicht so hart geblieben wäre? Was wäre gewesen, wenn ich auf meinen damaligen Hausarzt gehört hätte und in die Psychiatrie gegangen wäre?
Ich kann nur jedem sagen, hör auf deine Gefühle und deinen Körper. Kämpfe für deine Gesundheit und lass dich nicht abstempeln.
Jetzt bekomme ich 2xWöchentlich Lymphdrainage und trage eine Flachstrick Kompression. Ich habe meine Lebensfreude zurück und schaue dem Leben wieder positiv entgegen. Ich bin glücklich und genieße das Leben. Ich habe mich dazu entschieden offen mit meiner Diagnose umzugehen, ich möchte anderen Mut machen mit der Diagnose Lebensfroh zu leben und umzugehen.
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