Elena

Hallo zusammen

Ich heiße Elena, bin 44 Jahre alt, Mutter zweier erwachsener Kinder (19 + 21) und seit eineinhalb Jahren mit dem besten Ehemann verheiratet.

Als Kind und Teenager war ich immer die Dürre. Mit 16 fing ich an, die Pille zu nehmen und nahm etwas zu. Ganz normal, sagte man mir. Immerhin war ich immer noch sehr schlank. Dass ich nur am Po und den Beinen dicker wurde, ist eben Veranlagung. Ebenso die "Allergie" auf Mückenstiche, die meine Beine immer anschwellen ließen. "Du bist halt ein Sensibelchen", wurde über mich gelächelt, wenn ich ständig blaue Flecke hatte und über Missempfindungen in den Beinen jammerte.

In den folgenden 3 Jahren wurden Po und Beine immer kräftiger und ich trug obenherum Gr. 32/34 und unten zwischen 38 und 40. Ernst wurde ich, wie so viele andere auch, nicht genommen. Sport und Diät waren die Ratschläge der Ärzte.

Zwischen meinem 19 und 21 Geburtstag gab ich ein Vermögen für Appetitzügler, Fettblocker und Abführmittel aus, da alle anderen Diäten nichts brachten. Bei einer Größe von 164 cm brachte ich 60 kg auf die Waage und trotzdem wurde mir zu weiteren Diäten geraten.

Da ich mit meinem damaligen Freund eine Familie plante, machte ich eine Therapie, um von den Tabletten und meiner entwickelten Essstörung wegzukommen.

2002 brachte ich meinen Sohn auf die Welt und bekam die Babypfunde nicht mehr weg. Die hingen rund um die Hüften und den Oberschenkeln. Komischerweise nur da...
2004 bekam ich meine Tochter und legte nochmal etwas an Gewicht zu. 75 kg brachte ich inzwischen auf die Waage.

Durch private Probleme (2006 trennten sich der Papa der Kinder und ich uns) und dass ich mich immer hinten anstellte, kümmerte ich mich jedoch nicht weiter darum, dass auch die Schmerzen immer mehr zunahmen. Zu oft wurde ich von den Ärzten belächelt.

2007 bekam ich während eines Spaziergangs plötzlich große Schmerzen im linken Fuß und daheim war dieser wie ein Ballon angeschwollen.
Sofort ging es zu einem Gefäßspezialisten, der eine Thrombose ausschloss und mich zu Dr. Berger nach Graben schickte.

Dort bekam ich nach einer Lymphszintigrafie die Diagnose Lymphödem. Mein Körper war mit der Anlage von Lymphbahnen und -knoten sehr sparsam gewesen ?
"Sie haben auch ein Lipödem der Beine und eine Lipohypertrophie der Oberarme", bekam ich zu hören.

In dem Moment war ich unheimlich erleichtert, dass das Ding endlich einen Namen hatte und ich wusste, wogegen ich kämpfen muss.
Mit einem Rezept über Lymphdrainage und Kompressionstrümpfe verließ ich die Praxis.

Leider gab es damals noch so gar keine Farbe und so färbte ich meine Strümpfe selbst. Über eine eigene Homepage (Instagram und Facebook war noch nicht) zeigte ich Outfits und nervte die Firma Medi, dass wir jungen betroffenen Frauen Farbe möchten. Hätte meine damalige Firma nicht darauf bestanden, dass ich meine Homepage lösche, wäre ich bestimmt noch eine Influencerin geworden ?

Bis 2014 ging es dann gewichtstechnisch immer zwischen 75 und 90 kg hin und her.

Dann bekam ich die Diagnose Morbus Basedow und bei der Schilddrüsen-OP hatte man auch noch einen kleinen bösartigen Tumor gefunden.

Seitdem explodierte mein Gewicht und auch das Lipödem, dass inzwischen auch schmerzhaft an den Armen auftrat.

2016 lernte ich meinen Mann kennen, der immer und zu jeder Zeit an meiner Seite steht und mir hilft und mich unterstützt, wenn ich es nicht mehr konnte.
Da ich mich die letzten vier Jahre aufgab aufgrund Mobbing im Job, chronischer Erschöpfung und der immer schlechteren Gesundheit erreichte ich einen BMI von 46. Kaum extra Bewegung, ein kaputter Stoffwechsel und ein Süßmaul passen nicht zusammen!

In den letzten zwei Jahren habe ich das multimodale Konzept für eine Magenverkleinerung durchgezogen - in der Hoffnung, dass ich es noch alleine schaffe - und bekam letztendlich am 9.3.2023 einen Magen-Bypass.

Seitdem änderte sich für mich alles. Ich weiß nicht, was da in meinem Körper abläuft, aber ich habe wieder unglaublich Energie, alle Begleiterkrankungen sind weg und ich kann wieder laufen und Treppen steigen.

Das Lymphödem ist besser geworden, die Fettzellen des Lipödems schrumpfen, leider sind jedoch die Schmerzen größer als vorher. Die Ärzte vermuten, dass es von der Hormonumstellung kommt.

Wie mein weiterer Weg aussieht (Wiederherstellungsoperationen oder Liposuktionen) weiß ich noch nicht. Da lasse ich mich einfach überraschen und genieße jetzt wieder mein Leben in Strumpfhosen ??

Danke, dass ich meine Geschichte teilen durfte ??

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