ich bin jetzt 64 Jahre alt und habe seit meinem 5. Lebensjahr im linken Bein ein prim. Lymphödem mit Erysipelen, Lymphfisteln und Lymphzysten, seit meinem 35. Lebensjahr auch im rechten Bein. Am linken Bein wurde vor 50 Jahren eine Lymphgeweberesektion durchgeführt, danach sind aber weiterhin Kompressionshosen nötig. Lymphdrainage erst seitdem im rechten Bein das Ödem entstanden ist (1989).
Seit dieser Zeit trage ich tagsüber Kompressionshosen, wickle Nachts die Beine, gehe 1x die Woche zur Lymphdrainage, treibe täglich Sport (Laufen und Radfahren!), Hautpflege ist selbstverständlich; Fußpflege bei einem Podologen; Penicillin liegt immer bereit, wenn sich wieder ein Erysipel ankündigt. Auch wenn ich permanent gegen meine Ödeme arbeite (und ich denke, dass ich sehr erfolgreich darin bin) sehe ich doch dass ich die Ödem-Verschlechterung insgesamt nur entschleunige aber nie wirklich verbessere. Aber ich muss immer mehr machen um so fit zu bleiben wie ich es momentan bin (Ist aber auch bei nicht ödemisierten älteren Herren so, oder?;)) .
Ich bin seit 1989 regelmäßig in lymphologischen Kliniken zur Behandlung, meist in der Földi-Klinik und meist im Abstand von 4-5 Jahren. Auch bei mir gab es hier eine Verbesserung. Erysipele kommen in den letzten Jahren weniger vor und da ich schon sehr schnell (aus schlechter Erfahrung) erkenne, dass sich hier etwas anbahnt, kann ich mit Penicillin und den sonstigen Maßnahmen (sofort ins Bett, Beine hoch, Kühlung) das Erysipel bekämpfen. Die 5-6 Tage lange Fieberanfälle und hinterher Schlappheit und Gliederschmerzen habe ich schon länger nicht mehr, lediglich eine 4 wöchige Rötung der betroffenen Stelle. Auch die Lymphzysten und Lymphfisteln habe ich gut im Griff.
Fazit bei mir: Ich kann gut mit einem fast 60 Jahre altem Ödemverlauf leben aber ich werde immer von meinem Ödem an das Ödem erinnert falls ich es mal vergessen sollte!
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